Heute klingelte das Telefon häufig - Solitärbienen natürlich mal wieder an allen Ecken und Enden.
Ein Anruf war besonders interessant: Bei der Dame aus Fallingbostel flogen diverse Tiere an zwei Stellen neben der Hauseingangstür ein und aus und die Frau hielt das für "Erdwespen". Sie rief die "Wespen-Feuerwehr" an die sie im Internet gefunden hatte. Dort warnte man sie sofort: Das sei sehr gefährlich und sie kämen gerne und würde diese "Erdwespen" für 130 € "wegmachen".
Da habe ich nachgefragt und mir das mal genauer beschreiben lassen - dann war schnell klar, dass es sich mal wieder um "Minenbetrieb" handelt. Gerade in sehr trockenen Frühjahren und Frühsommern fliegen sich vor allem Mauerbienen (Osmia spec.) auf lehmige und feuchte Erdstellen (gerade in Baugebieten) ein und bauen dort regelrecht Lehm ab um damit ihre Nistgänge auszukleiden. Das Video unten zeigt diesen Flugbetrieb (mit freundlicher Genehmigung von A. Röber). Das ist vollkommen harmlos und unkritisch - umso tragischer wenn dann der "Kammerjäger" kommt.
Zumal jeder halbwegs gut ausgebildete Schädlingsbekämpfer wissen sollte dass es Anfang Mai extrem unwahrscheinlich ist, ein so flugaktives Nest der Deutschen oder Gemeinen Wespe hier in Deutschland vorzufinden (die als "Erdwespen" auch in der Erde nisten können).
Solche "Abzocke" ist nicht nur unehrenhaft, sondern auch ein klarer Gesetzesverstoß wenn der dann handelt - Wildbienen sind streng artengeschützt und jeder Eingriff (auch der eines Kammerjägers, Schädlingsbekämpfers, Imkers) bedarf einer vorherigen Ausnahmegenehmigung...die es für diese Tierchen praktisch nie gibt da es keinen triftigen Beseitigungsgrund gibt.
Fand ich toll, dass die Dame das nicht gemacht hat und sie fand es toll, diese Info zu bekommen...hoffe, ihr entzürnter Anruf bei der Wespen-Feuerwehr wird da auf offene Ohren stoßen!