Produktkritiken

Bis so die eigene Imkerei "steht" wird viel gekauft und vieles stellt sich dabei als "verkauft" heraus - ungeeignet, wenig durchdacht oder einfach nicht passend für die eigene Betriebsweise. Aus der Reihe von Fehl- und Glücksgriffen stelle ich folgend vor:

Doröper Schwarmfänger(Mai 2022)
Rietsche Dampfwachspresse (Maerz 2022)
DN 1,5-Rähmchen (April 2014>)
Sherriff-Imkeranzug (Juli 2013)
Lunzer Honigsieb (Vertikalsieb) (Juni 2013)
Swienty-Imkeranzug (Oktober 2012)
Propolis-Gitter (August 2012)
Königin-Zeichnungsgerät (Mai 2012)
Refraktometer Modell MHRH 13-25 ATC von Müller (Ebay) (Mai 2011)
Edelstahl-Selbstwendehonigschleuder von Holtermann (Februar 2011)

 

Doröper Schwarmfänger (Mai 2022)

Der Doröper Schwarmfänger wird u.a. bei Holtermann verkauft. Er ist mit zwei seitlichen Gitteröffnungen und Schiebedeckel ausgestattet. Seine Maße betragen 28 x 31 x 32 cm.
Auf den ersten Blick wirkt der Kasten attraktiv: Direkt unter den Schwarm geschoben mit weiter Öffnung kann man den Schwarm analog zu einem Schwarmfangsack "ernten" und danach schnell verschließen. Bei vielen Nachschwärmen wird er damit problemlos seinen Job erfüllen. Doch wie immer zeigt sich die Leitung eines Schwarmfangkastens dann wenn er an seine Grenzen kommt: Wehe dem, der damit einen 3 kg Plus-Vorschwarm fangen will! Denn mit seinen Maßen von 28 x 31 x 32 cm ist er schliechtweg zu klein! Selbst wenn man die Bienen alle hinein bekommen hat was über Nacht kein Problem ist - die kleinen, rundlichen Gitteröffnungen erweisen sich als tödliche Falle. Sie sind zu klein für ausreichenden Luftaustausch und der beim Transport aufgeregte Schwarm heizt sich auf. Beim Versuch, zu kühlen, verbrauchen die Bienen weitaus mehr Energie als üblich - doch durch die kleinen mittigen Öffnungen und die Fülle an Bienen kann man den Boden des Kastens nicht sehen und damit auch keinen warnenden Totenfall. Erst beim Leeren sieht man das Desaster von Tausenden toten Bienen! Auf das Füttern/Ansprühen mit Wasser ist bei diesen kleinen Öffnungen nicht sinnvoll möglich, es besteht sogar die Gefahr dass man die Lüftung zusätzlich blockiert. Solche Schwarmfangkästen sind also gerade dann tödliche Fallen - besser einen >>vernünftigen kaufen!

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Rietsche Wachspresse (März 2022)

Die Rietsche Dampfwachspresse ist eine massive Edelstahltrommel, die mit Dampf (Drehstrom-Dampferzeuger) betrieben wird. Das Gerät bietet die Möglichkeit, ausgeschnittene Waben zusätzlich auszupressen um den Wachsverlust durch Trester weiter zu minimieren.
Das Gerät hat sich in der Praxis nicht bewährt. Das Aufheizen dauert rund eine Stunde und das Gerät wird außen sehr heiß. Insbesondere beim Pressen läuft man in Gefahr, sich an dem heissen Äußeren zu verbrennen. Beim Anziehen der Spindel für den Pressvorgang dreht sich die Trommel unerwartet mit. Hinzu kommt der enorme Energiehunger der Maschine. Da sie praktisch immer oben offen betrieben wird, entsteht viel Dampf und ein hoher Energieverlust. Zudem kann nur zuvor ausgeschnittenes Wachs verarbeitet werden. Das Putzen der vielen Lochbleche und der tiefen Trommel ist mühsam und aufwendig.

Kurzum: Es gibt bessere Lösungen - die Wachsschleuder der Fa. HAMAG ist die Alternative für Wachs/Waben aller Art!

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DN 1,5-Rähmchen (April 2014)

Das "richtige" Rähmchen ist nicht leicht zu finden und so habe ich mich inzwischen schon durch verschiedene Händler und ihre Modelle für DN 1,5-Rähmchen durchprobiert. Die von Holtermann vertrieben Variante mustere ich nach und nach aus - die dünnen Oberträger (rundum nur 1 cm) biegen sie bei der senkrechten Drahtung durch und werden dann ziemlich überbaut. Da ich waagerechte Varianten aber nicht nehmen kann (ich arbeite viel mit Anfangsstreifen zu deren Fixierung es senkrechte Drahtung braucht) hat sich als Favorit das Modell von Bienenvoigt & Warnholz herauskristallisiert. Ein ordentlich dicker Oberträger und ein einzelner, durchgehender Hoffmann-Schenkel anstatt dieser zweifachen Auswölbung wie bei Holtermann sowie die senkrechte Drahtung und die ordentliche, innenliegende Nut machen dieses Rähmchen zum bisher besten Kandidaten.

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Sherriff-Imkeranzug (Juli 2013)

Die Sherriff-Imkeranzüge haben einen guten Ruf - ich habe eine solche Vollschutzkombi mal getestet. Leider gibt es den "Apiarist" nur in unschönem Khaki und wie bei allen Anzügen ist auch dieser nicht für kleine Frauen gedacht. Die Kartoffelsack-Optik wird in dieser Farbe also nur noch verstärkt. Angenehm ist aber der sehr leichte Stoff (der aber natürlich durchstochen wird wenn man eine Bienen dagegen drückt) und vor allem die gute Sicht ohne dass der Stoff einem eine Hutkrempe ins Gesicht zieht. Die Kombi hat viele Taschen, darunter sogar eine speziell für den Stockmeissel. Allerdings passt in keine Brusttasche ein modernes Smartphone ordentlicher Größe. Die robusten Reißverschlüsse lassen sich auch mit Handschuhen gut bedienen und sind durchdacht. Der Preis ist allerdings mehr als teuer und arg überzogen für eine Arbeitsbekleidung, die in erster Linie schmutzig wird. Die Wäsche ist unkompliziert und das Waschergebnis sehr gut - mal sehen, wie viele Wäschen das gute Stück überlebt...

Update 2017: Noch immer ist er bei mir und begeistert durch einfache Wäsche und schnelle, faltenfreie Trocknung. Weiterhin der beste aller Anzüge!

Nicht schön aber praktisch - der Sherriff im Einsatz - Bild: Sabine Rübensaat
Nicht schön aber praktisch - der Sherriff im Einsatz - Bild: Sabine Rübensaat

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Lunzer Honigsieb (Vertikalsieb) (Juni 2013)

Nach Empfehlungen, die ich beim Berufs- und Erwerbsimkertag in Donaueschingen erhielt, habe ich mir nun einen Siebkübel zugelegt, der ca. 25 kg Honig fasst. Mit Spannverschlüssen läßt sich der Kübel dicht verschließen. Zwei Auslässe (Hahn oben und unten) ermöglichen das Leeren des Kübels. Zwei eingeschobene, senkrechte Siebe trennen den Bereich mit den Hähnen vom restlichen Volumen so dass der Honig quasi vertikal durch die Siebe passieren muss ehe er dann vom oberen Hahn in den Eimer läuft. Sehr komfortabel das Ganze (vor allem beim Eimerwechsel); allerdings braucht es auch kräftig Honig da der Auslauf erst funktioniert wenn der Kübel quasi voll ist - also weniger was für die Ernte kleiner Sortenhonigmengen.

Selbst bei Honig mit vielen Wachsteilchen kommt es kaum zum Verstopfen da das Wachs in der Regel aufschwimmt - allerdings zeigt sich nach 60-80 kg schon das Problem, dass der Honig schlechter passiert und die Gefahr besteht, dass er das Grobsieb überflutet.

Hinzu kommt dass es für das Leeren erforderlich ist, den Bottich hoch zu stellen - nicht ganz einfach bei rund 20 kg Inhalt! Hier bewähren sich aber die Deckelverschlüsse da es ansonsten zum Überschwappen kommen kann. Das Leerlaufen dauert dann aber auch sehr lange.

Fazit: Nur bei größeren Mengen ein echter Mehrwert da keine übergehenden Siebe - ein vorgeschaltetes Grobsieb kann aber empfehlenswert sein damit die Siebe sich nicht so zusetzen.

Kein echter Vorteil für kleinere Ernten - Vertikalsiebkübel - Bild: Melanie von Orlow
Kein echter Vorteil für kleinere Ernten - Vertikalsiebkübel - Bild: Melanie von Orlow

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Imkeranzug (Oktober 2012)

Von Swienty habe ich mir eine Imkerkombi gekauft, die auch auf den 2. und 3. Blick eine gute Figur macht. Mir gefällt der hochschließende Kragen, um den im weiten Abstand der Reissverschluss verläuft, der die Haube mit dem Anzug bienendicht verbindet. Auf diese Weise wird ein weiter Abstand zwischen Schleier und Gesicht eingehalten. Der Anzug ist aus einem sehr leichten, angenehmen Stoff und weist viele Taschen auf - dabei auch viele mit Reisverschluss. Überhaupt Reissverschluss - diese sind in dicker, schwerer Qualität und daher hoffentlich nicht so empfindlich wie normale. Gummizüge und Klettverschlüsse an den Ärmeln sorgen für allzeit guten Sitz. Mal sehen wie er sich in der Praxis bewährt doch bisher eigentlich schon zu schade für schmutzträchtiges Imkern...

Update (Juni 2013)

Der Anzug hat sich bewährt, zeigt aber auch Schwächen - das wesentliche Manko ist der schlaffe Gummizug in der Hüfte der dafür sorgt, dass das gesamte Gewicht des Anzugs an dem Schleier zieht. Beständig hat man den Hut über den Augen der dort bei Kopfbewegungen verharrt. Hier muss ein Gürtel her, der für Entspannung sorgt. Leider fehlt auch ein Gummiband am Hut den man sich um das Kinn schlingen kann - so ist der Hut recht träge beim Folgen der Kopfbewegungen.

Gut zum Demonstrieren, weniger zum Imkern. Der Imkeranzug von Swienty im Einsatz (im Bild links) - Bild: Melanie von Orlow
Gut zum Demonstrieren, weniger zum Imkern. Der Imkeranzug von Swienty im Einsatz (im Bild links) - Bild: Melanie von Orlow

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Propolis-Gitter (August 2012)

Dieses Jahr war die Gelegenheit, die Propolis-Gitter zu testen. Erworben wurden Imgut-Propolis-Gitter von Holtermann (Artikelnr. 20891). Weisungsgemäss wurden die Gitter aufgelegt und nach einigen Wochen zur Ernte entfernt. Zunächst zeigt sich ein starkes Auflagern von Wachs anstatt von Propolis was aber wohl eher daran lag dass die Wachsbrücken auf den Oberträgern nicht ordentlich entfernt wurden. Die Gitter wurden im Tiefkühler gekühlt und sollten anschließend durch Biegen und Rollen abgeerntet werden. Da zeigte sich, dass das Kunststoff offensichtlich spröder als das Propolis war und es zum Brechen an einigen Stellen kam. Das Propolis konnte dahingegen nur durch mühsames Abkratzen oder Herausstechen aus den Schlitzen entfernt werden. Also nicht unbedingt Sinn der Sache und daher nicht zu empfehlen. Hinzu kommt, dass sich die derben Gitter nicht vor dem Frieren einrollen lassen und daher zumindest in meinen Tiefkühler nur passen wenn man vorher eine Schublade entfernt - also sehr unpraktisch im Alltag. Besser sollen wohl wirklich simple Insektenfenstergitter aus Plastik sein, die sich zurechtschneiden und auch im "beladenen" Zustand falten lassen.
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Königin-Zeichnungsgerät (Mai 2012)

Seit kurzer Zeit erst ist ein neue Zeichnungsgerät für das Markieren von Königinnen verfügbar. In gelb und rot erhältlich ist es eine neue Alternative zum klassischen Modell (bestehend aus einem Stempel mit Schaumstoff, mit der die Königin gegen ein Gitter gedrückt wird). Das neue Gerät (zu bestellen bei Holtermann unter Artikelnr. 4757) besteht aus einem Schaumstoff-bedeckten Stempel und einer Plexiglas-Haube mit einem Schlitz. Es unterscheidet sich im Preis erheblich so dass man bei der Anschaffung eher zögert - lohnt sich diese Investition?

Meine Bilanz - sie lohnt sich...zumindest wenn jedes Jahr doch so einige Königinnen zu zeichnen sind und vor allem für Imker, die aus Sorge um die Königin, wegen zittriger Hände, schlechtem Augenlicht usw. die Zeichnung der Königin bisher scheuten. Das Gerät ist im Gegensatz zur klassischen Form wirklich als "narrensicher" zu bezeichnen. Die Königin muß nur noch in das Gerät bugsiert werden - langsames Hochschieben bringt die Königin quasi automatisch in die gewünschte Lage und ein Anschlag sorgt dafür, dass die Königin praktisch nicht gequetscht werden kann. Größtes Plus: Man hat beide (!) Hände frei und kann ruhig und konzentriert das Plättchen aufkleben. Die Flügel werden durch die Seiten des Schlitzes automatisch bedeckt so dass ein Verkleistern kaum noch möglich ist.

Fazit: Ein echter Fortschritt und Innovation auf diesem Gebiet; ein Muß für den imkerlichen Gabentisch! Nun gibt es wirklich keinen Grund mehr um auf das Zeichnen zu verzichten - machen Sie Imkerkollegen eine Freude und retten Sie Ihrer Königin das Leben durch die Zeichnung...falls die Schwarmvermeidung mal nicht funktioniert hat, weiß der Finder woran er ist!

Hands-free beim Zeichnen der Königin - Bild: Melanie von Orlow
Hands-free beim Zeichnen der Königin - Bild: Melanie von Orlow

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Refraktometer Modell MHRH 13-25 ATC von Müller (Ebay) (Mai 2011)

Dieses Refraktometer verwende ich für die Ermittlung des Wassergehaltes im Honig. Es ist mit rund 50 € relativ preiswert; die Geräteim Imkereihandel liegen weitaus höher. Das Gerät funktioniert soweit gut; die selbst gemessenen Werte konnten mit einer Messung im Honiglabor verglichen werden und kommen gut hin.Wie üblich sollte das Gerät stets dort aufbewahrt werden wo auch der zu messende Honig lagert - dann stimmt auch die Temperatur. Das Finden des richtigen Lichteinfalls ist bei allen optischen Geräten manchmal schwierig: Bei Neonröhren braucht es starkes Licht und kurze Distanz; ev. hilft ein Spot weiter sofern die Sonne selbst nicht zur Verfügung steht. Wichtig ist auch das wirklich jede Luftblase aus der Honigprobe gedrückt wird.

Allerdings ist die Eichung ein echter K(r)ampf: Der Eichblock, ein kleiner Glaswürfel wird mit etwas Nelkenöl (bitte nicht teure "Eichflüssigkeit" bei Müller nachkaufen...Nelkenöl genügt vollkommen!) auf das Prisma gedrückt und mit einem Schraubendreher wird nachjustiert. Es ist kaum möglich, das rutschende Blöcken oben zu behalten während man den richtigen Lichteinfallswinkel sucht und gleichzeitig die Abdeckklappe senkrecht halten muß und dann noch mit dem Schraubendreher am Schräubchen zu drehen ist. Im Regelfall fällt das Blöckchen mindestens einmal runter und wer Pech hat, dem geht es dann auch noch kaputt und das war es dann mit der Eicherei. Die Fa. Müller bietet entsprechend "günstig" neue Blöckchen an...

Das Gerät bekommt daher starke Abwertung für den imkerlichen Gebrauch; gerade wenn der Imker/die Imkerin zitterige Hände hat, nicht mehr ganz agil und gelenkig ist und mit diesem Multitasking überfordert ist - ich empfehle jeden Interessenten sich zuerst über den Eichvorgang zu informieren - da gibt es bestimmt Geräte mit besseren Lösungen, der der menschlichen Anatomie Rechnung tragen (oder gleich ein elektronisches Gerät kaufen).

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Edelstahl-Selbstwendehonigschleuder von Holtermann (Februar 2011)

Die Firma Holtermann bietet eine interessante Honigschleuder an:

Nr. 5246 EWG 6 Waben Wender
• Kessel Ø 92 cm, Metall-Quetschhahn
• Taschen für 6 Waben bis 34 cm Höhe

z.B. Dadant Brutwabe und DN 1,5
oder 39 Halbwaben bis 17 cm Höhe
• Motor Oberantrieb 230 V / 200 W

• vollautomatische Steuerung

Das Gerät stammt aus italienischer Produktion und besticht dadurch daß es z.Z. die einzige Selbstwendeschleuder zu sein scheint, die auch Brutwaben im DN 1,5er Maß schleudern kann. Gelegentlich hat man doch Situationen, wo es sinnvoll ist, dieses Maß zu schleudern, z.B. nach dem Auflösen von Völkern was manchmal ja sogar nach dem Einfüttern geschieht. Das Aufbewahren voller Futterwaben über den ganzen Winter machen wir sehr ungerne - zum einen lockt die Leckerei gerne Ameisen ins Bienenhaus und zum anderen ist das Umhängen von Waben immer ein Risiko in Sachen Krankheiten. Solle man im nächsten Jahr etwas feststellen so kann man sich wohl kaum noch erinnern, welche Völker Waben von dem erkrankten Volk bekommen haben. Daher also die Suche nach einer Selbstwendeschleuder, die dieses Format stemmen kann.

Zum anderen reizt der Preis, der für eine Selbstwendeschleuder in diesem Format als günstig anzusehen ist - selbst die angeblich ebenfalls guten Logar-Schleudern konnten preislich nicht mithalten. Radialschleudernhaben wir nicht in Betracht gezogen, da wir dann den Wabenbruch bei den großen 1,5er Waben fürchteten.

Die Schleuder ist gut verarbeitet und hat einen Edelstahlablaufhahn. Es gibt keine scharfen Kanten, das Display und die Tasten sind für den Außeneinsatz im Bienenhaus gut geeignet. Leider gibt es auch keinen richtig geneigten Boden, d.h. um das Kippen der Schleuder zum Restentleeren kommt man nicht herum. Aber auch das geht problemlos.

Die Schleuder ist jedoch nicht leise - der Motor klingt gefährlich und da macht sich der "Fiat" eben bemerkbar - die Graze ist natürlich um Klassen ruhiger (aber auch wesentlich teurer). Sie bremst zügig und sicher ab; auch hier keine Beanstandung. Leider wird keine gute Anleitung mitgeliefert; nur eine Übersetzung und keine Programmbeschreibung.

Leider kannten die Holtermänner auch ihr eigenes Produkt nicht sonderlich gut - man sollte sich die Schleuder lieber direkt bei denen anschauen. Großer Pluspunkt sind die Wabentaschen - hier fällt auch DN 0,5 nicht einfach durch wie mir das bei anderen Geräten so erging.

Die Programmierung ist das einzige Manko - eine eigene Programmierung haben die Hersteller nicht vorgesehen und die voreingestellten Programme sind - gelinde gesagt - Schwachsinn. So dreht die Schleuder erst 5 Minuten langsam in eine Richtung um dann volle Pulle aufzudrehen - ohne vorher zu wenden und erst die 2. Wabenseite anzuschleudern. Hier besteht die Gafahr von Wabenbruch und so muß man leider eben doch Hand anlegen und das Wenden manuell "anordnen". Auch die anderen Programme sind praktisch nicht zu gebrauchen (ev. für Heide-Leute geeigneter) so daß dies ein Wermutstropfen auf einer ansonsten hervorragenden Schleuder ist.

UPDATE: Nach 2 Jahren hat sich herausgestellt, dass die Schrauben der Deckelscharniere nicht aus Edelstahl sind und korrodieren; auch der Lötpunkt am dritten Fuss (der mit dem Winkel die 2. Deckelhälfte fixiert) zeigte Rost - Fa. Holtermann ist informiert so dass das Problem hoffentlich bald behoben wird. Wer schon eine hat sollte darauf achten - lassen sich jedoch leicht gegen Edelstahl-Varianten aus dem Baumarkt ersetzen.

UPDATE: Nach 3-4 Jahren gab es Blasenbildung unter der Traversenlackierung auf der der Motor sitzt - habe dieses Teil komplett gegen einen Nachbar aus Edelstahl ersetzt ehe der Lack abblättert und in den Honig fallen kann. Auch ein Designfehler des Herstellers, so ein Teil einfach nur anzupinseln anstatt vernünftig aus Nirosta zu machen!

EWG-Schleuder von Holtermann - preisgünstig aber nicht perfekt - Bild: Melanie von Orlow
EWG-Schleuder von Holtermann - preisgünstig aber nicht perfekt - Bild: Melanie von Orlow

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Edelstahl-Hobbock aus Ebay (Oktober 2010)

Bei Ebay werden Edelstahl-Hobbocks mit dem Fassungsvolumen 50 kg angeboten. Das Produkt mit der Bezeichnung

"Professioneller Edelstahl Industrie Hobbock IH-50"

erscheint attraktiv. Für den Preis der bei Auktion nur ca. 50% der Kosten eines normalen Edelstahlhobbocks aus dem Fachhandel erreicht (um die 60 bis 70 €) wird ein luftdicht schließendes Abfüllgefäß versprochen, das sowohl zum Lagern als auch Rühren des Honigs geeignet ist.

In der Praxis erwies sich das Produkt jedoch als denkbar ungeeignet:

  • Der Deckel ist sehr leicht und wird nur durch die Spannverschlüsse wirklich fixiert. Besonders tückisch ist die Kante aus scharfem, da ungebogenem Edelstahlblech. Ein unachtsames Heben und man hat einen prachtvollen Schnitt!
  • Der Boden ist ebenfalls sehr dünn und die Griffe nur angelötet - wir haben es nicht gewagt, den Hobbock voll zu füllen und dann zu heben!
  • Der Ablaufhahn ist gänzlich ungeeignet: Die Kanten des Verschlußdeckels sind messerscharf und eher zum Möhren schälen als zum Bedienen gedacht. Nach dem Öffnen konnten wir den Hahn nicht wieder schließen ohne daß von der Gummidichtung ein Stück abgeschert wurde...ein Gummifetzen mehr der dann in den Honig fallen kann. Zudem darf man gespannt sein, wann die Dichtung endlich nachgibt und der Hahn zu lecken beginnt.

Fazit: Vom Ansatz her (preiswertes Edelstahlgeschirr für chronisch arme Imker) lobenswert doch noch ist vieles nicht durchdacht und gefährlich für Imker und Produkt - daher nicht zu empfehlen sofern man nicht selber noch daran basteln will!

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