Dezember 2011: Wir wünschen allen Immen- und Genußfreunden ein Frohes Fest und ein gesundes neues Jahr 2012!

Nach einem sehr trockenen November gab es jetzt immer wieder Regen - aber keinen Schnee der ja noch vor einem Jahr für Aufregung sorgte. Das kühle, trockene Wochenende am 11.12. nutzten wir für die Winterbehandlung. Dazu werden die Kästen geöffnet und eine warme Zuckerlösung mit Oxalsäurezuschlag auf die eng zusammensitzenden Bienen geträufelt. Diese Säure putzt die noch verbliebenden Milben, die jetzt mangels Brut nur auf den Bienen mit überwintern können, von den Bienen. Und jede Milbe die man jetzt erwischt, wird sich nicht mehr so fatal vermehren können - dafür ist die Störung nur kurz und gering. Alle Völker haben bisher überlebt, zwei sind jedoch recht schwach - es sind die Varroa-geplagten aus dem Oktober!

November 2011: Der über lange Zeit noch recht milde November hat den Bienen noch gelegentlich den Ausflug ermöglicht. Aber jetzt sitzen die Damen eng gepackt und heizen mit der Flugmuskulatur. Das tiefe Brummen ist mit dem Stethoskop nur bei konzentriertem Lauschen zu hören. Die Kästen sind mit Mäusegittern gesichert damit diese Untermieter dort nicht einziehen und es wird abgewartet - erste Kollegen berichten schon von Totalverlusten durch die Varroa-Milbe so daß man für diesen 2011/12er Winter wieder ein großes Winter-Bienensterben erwarten muß.

Oktober 2011: Der über lange Zeit milde und freundliche September hat den Bienen noch einen guten Polleneintrag ermöglicht. Aber nicht nur das - der schleichende Tod hat sich ebenfalls breit gemacht. Vor einer Beuten fielen über einen längeren Zeitraum krabbelnde, flugunfähige Bienen auf. Viele erschienen augenscheinlich gesund doch trugen ungewöhnlicherweise sichtbar Varroamilben auf dem Rücken (siehe Bild, mittig). Viele andere waren Jungbienen mit verkrüppelten Flügeln, die ihren ersten Ausflugsversuch nicht überlebten. Also wurde eine weitere Ameisensäurebehandlung gestartet und wir waren überrascht wie viele Milben bei drei Völkern noch herunterrieselten obwohl die ersten Behandlungen bereits viele Milben eliminiert hatten.

Varroa-Schäden - Bild: Melanie von Orlow
Varroa-Schäden - Bild: Melanie von Orlow

Das war wohl auf den letzten Drücker; der ständige Verlust an Bienen hatte eines der drei auffälligen Völker bereits sichtbar geschädigt - es besetzt nur noch wenige Waben. So bleibt abzuwarten ob dieser Schlag gegen die Milbe ausreicht um den wichtigen Winterbienen ein Überleben zu ermöglichen.

September 2011: Der Europäische Gerichtshof hat mit seinem Urteil am heutigem 6.9.2011 eine Lanze für GVO-freien Honig gebrochen und der Agrarlobby einen herben Rückschlag versetzt - auch die "zufällige" Kontamination von Honig durch Pollen von gentechnisch veränderten und nicht zum Verzehr zugelassener Pflanzen bedingt daß dieser eine Zulassung benötigt. Damit müssen zahlreiche Supermärkte wohl ihre Regale räumen denn in zahlreichen Importhonigen finden sich GVO-Pollen...freuen dürfen sich regionale Bio-Verbände und lokale Imker, die nicht in GVO-Gebieten produzieren. Dieser Honig darf weiterhin frei und ohne besondere Zulassung vertrieben werden.

Die Auffütterung der Bienen wurde abgeschlossen, die Völker haben jetzt mindestens 10 bis 15 kg an reinen Futtervorräten eingelagert. Die Brutnester sind geschrumpft, die Zahl der Bienen nimmt beständig ab. Jetzt merkt man deutlich daß die Völker in Ruhe gelassen werden wollen - die Deckel werden dick mit Propolis verkittet und abgedichtet und jedes Öffnen bewirkt giftiges Auffliegen. Noch eine Störung wurde ihnen zugemutet um die 2. Varroabehandlung durchzuführen bei der wieder etliche Plagegeister herunterrieselten. Nun können die Völker auch bis zur Winterbehandlung ihre Ruhe haben.

August 2011: Das instabile Wetter aus Regen und Sonnenschein erinnert eher an einen April als an einen Sommermonat.So ist der Flugbetrieb nur mäßig und die Stimmung der Bienen eher schlecht. Es ist nicht gerade einfach mal eine längere Trockenperiode zu erwischen um an die Varroabehandlung zu gehen - dafür braucht es trockenes Wetter da erhöhte Luftfeuchte die Ameisensäure bindet, die im Volk verdampft wird. Die 60%ige Ameisensäure muß schließlich die erforderliche Konzentration erreichen, um die blutsaugende und brutschädigende Milbe wirksam von den Bienen zu putzen - sie fallen dann dann in eine eingeschobene Schublade. Es zeigt sich daß nur 2 Völker wirklich größere Mengen an dieser gefürchteten Milbe hatten.

Eine große Erleichterung war der Befund des Landesbieneninstitutes Hohen Neuendorf - die Futterkranzproben, die ich im zweijährigen Turnus nehme und einreiche, waren negativ. Die gefürchtete Amerikanische Faulbrut (AFB), eine tückische Brutkrankheit der Honigbienen, die immer wieder in Berlin ausbricht, konnte in den Völker nicht nachgewiesen werden!

Juli 2011: Wie geplant wurde am Wochenende geschleudert. Am 8 Uhr morgens ging es los und dank Melanies und Jans Hilfe ging es sehr flott. Um 23 Uhr konnte ich endlich in die Federn und am Sonntag wurde in Ruhe aufgeräumt. Eine sehr gute Ernte mit Wassergehalten von teilweise unter 17% konnte hereingeholt werden. Vornehmlich Lindenhonig aber auch etwas Robinienhonig lagern jetzt nach der Feinsiebung und können nach dem Abschäumen in die Gläser. Die Völker wurden dabei auch durchgesehen und noch die eine oder andere Königin wurden mit dem königlichen Punkt versehen. Jetzt ist es an der Zeit sich um die Varroabehandlung zu bemühen. Zuvor aber müssen die Bienen noch die ausgeschleuderten Honigräume putzen und reparieren so daß diese gut eingelagert werden können.

Sommerschleuderung: Voraussichtlich am 9./10.7. wird der Sommerhonig geschleudert; wenn es das Wetter nicht erlauben sollte (Regen) wird am 16./17. geschleudert - wer mithelfen mag und dafür einige Stunden Zeit übrig hat, kann sich gerne bei mir melden!

Juni 2011: 2.6.2011 - Eine sehr kurze und flüchtige Regenhusche und schon wieder strahlt die Sonne...und an den Bienenvölkern tobt das Leben. Es sieht so aus als ob die Lindenblüte nun langsam in Fahrt kommt. Nach dem Ende der Robinienblüte (um den 21.5. herum) war nicht viel zu holen und die Völker wurden nicht schwerer. Jetzt scheint es aber langsam los zu gehen; im Schaukasten ist heftiges "Schwänzeln" zu sehen. Der Bienentanz zeigt den anderen Sammlerinnen an wo es etwas zu holen gibt. Die Schwarmsaison ebbt langsam ab - mit den eigenen Schwärmen sind es bisher 45 gemeldete Schwärme, die fast alle an Kollegen und Anfänger vermittelt wurden. Nahezu alle Völker haben inzwischen neue Königinnen - zum großen Teil wurde von den sehr überzeugenden Buckfastlinien nach gezogen, die dieses starke Schwarmjahr fast vollkommen "kalt" ließ.

Mai 2011: Weiterhin ist es warm und trocken; vierlorts sogar zu trocken. Aber hier summt es an allen Enden. Zwei Schwärme haben es trotz aller imkerlichen Kniffe geschafft, das Weite zu suchen - ich hoffe, sie sind in gute Hände eines Kollegen geraten denn ich habe sie leider nicht mehr einfangen können.

Am 20./21. Mai konnte zum ersten Mal geschleudert werden - gut 2-3 Wochen früher als sonst. Der Lohn von 7 Stunden harter Arbeit war eine kräftige Frühtracht in trockener D.I.B.-Qualität mit einem Wassergehalt von nur 17%!

April 2011: Ein Rekordsommerwochenende mit über 20°C erlaubte endlich den Blick in die Völker - alle Völker haben sich gut bis sehr gut entwickelt und verfügen auch noch über ausreichend Vorräte. Denn noch hat die Massentracht nicht begonnen; die Obstblüte hat noch nicht begonnen. Dafür blühen die Weiden und liefern reichlich Pollen, den die Völker jetzt zur Anzucht der Arbeiterinnen dringend brauchen. Die Gewichte der Bienenstöcke stagnieren oder nehmen sogar leicht zu...ein Zeichen, daß die Völker sich bereits selbst aus den Einträgen ernähren können. Nun werden die ersten Honigräume aufgesetzt denn nur durch viel Platz und Bautätigkeit werden sie vom Schwärmen abgehalten.

März 2011: Endlich Frühling - In der zweiten Monatshälfte öffnen sich die Krokusse und die Weidenkätzchen locken mit Pollen. Auch die Bienen wissen das zu schätzen - alle Völker sind geschäftig unterwegs und tragen dicke Pollenpakete nach Hause. Besonders heftig summt es an der Eibe, die offenbar eine reiche Pollenquelle ist - Nektar findet sich dort nämlich nicht. In den Krokussen kann man die ersten schlappen Erdhummelköniginnen sehen, die sich daran stärken um dann bald zur Nistplatzsuche abzuheben. Die kleineren Wiesenhummelköniginnen sind schon in Sachen Nestbau unterwegs und suchen eifrig. Ein erster Blick in die Völker und ein Wägen der Bienenbehausungen zeigt, daß manche Völker bis zu 10 kg Winterfutter verzehrt haben - die Vorräte reichen aber noch wie die Inspektion eines der leichtesten Völker zeigt. Alle scheinen gesund und munter; es gibt auch keine auffallend schwache Völker.

Januar/Februar 2011: Ein kurzes Zwischenhoch im Januar sorgte für etwas Sonne und sehr knappe 10°C so daß die ersten Reinigungsflüge stattfanden - ein herrliches Spektakel: Fällt genug Sonne auf die Fluglöcher, dann dauert es nach dem Erscheinen erster "Kontrollbienen" nicht lange ehe alle informiert sind und sie ausfliegen. Allerdings nur um eine kurze Biege zu drehen und sich an sonnenexponierten Stellen aufzuwärmen. Allenfalls etwas Wasser wird geholt es es wieder in den Stock geht. Die Völker leben ganz von den Reserven und jetzt wird bereits ein erstes, wenn auch noch sehr kleines Brutnest angelegt. Im Februar wurde es dann wieder bitterkalt mit bis -14°C ohne Schneebedeckung - da ist dann nichts mehr vom Bien zu sehen. Bisher aber scheinen alle Völker den Winter überstanden zu haben.

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